„Es war ziemlich beeindruckend, wie intensiv die junge Generation bereits über das Thema nachdenkt” – Gewinnerin Josephine D’Ippolito im Interview

Wie kam es dazu, dass du bei I’m a Scientist mitgemacht hast? Hattest du schon vorher Erfahrungen mit Wissenschaftskommunikation? Und war es dein erster Kontakt in diesem Rahmen mit der Zielgruppe Schüler*innen?

Ich erhielt über mein E-Mail-Postfach der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten Schöningens eine Anfrage, ob ich bei dem Wissenschaftskommunikationsprojekt I’m a Scientist mitwirken möchte. Nachdem ich gelesen hatte, dass Schüler*innen im Dialog mit Wissenschaftler*innen mehr über KI lernen und aktiv eigene Fragen stellen können, habe ich direkt zugesagt.

Mit welchen Erwartungen bist du in die Themenrunde „Künstliche Intelligenz im Film“ hineingegangen?

Ich war äußerst neugierig, welche Fragen wohl gestellt werden und versuchte abzuschätzen, was wohl kommen möge. Vieles hat sich tatsächlich so ergeben, wie eingangs erwartet. Es waren jedoch auch einige Unterhaltungen dabei, die ich mit Schüler*innen nicht erwartet hätte.

Was nimmst du von dieser Erfahrung für dich und vielleicht auch für deine Forschung mit?

Es wurde mir wieder einmal mehr bewusst, wie wichtig es ist, stabilere Brücken zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu bauen. Die Kommunikation zwischen beiden ist äußerst wichtig, damit wir alle Hand in Hand in die Zukunft gehen können, ohne uns ständig zu verfehlen und Unmut oder gar Ängste zu schüren. Doch generell war es ziemlich beeindruckend, wie intensiv die junge Generation bereits über das Thema nachdenkt und wie präzise ihre Fragestellungen dazu sind.

Weißt du schon, was du mit deinem Preisgeld von 500 Euro vorhast und wenn ja, kannst du in ein paar Sätzen erklären, was das ist?

Ja, ich plane ein kleines Filmprojekt, in dem der KI-Einsatz im Klassenzimmer als Wissenssendung von Schüler*innen für Schüler*innen erklärt wird. Hierbei erarbeiten die Klassen Fragestellungen, wie beispielsweise: Was ist eigentlich KI? Wie wird KI bereits in der Schule eingesetzt? Oder wie könnte es eingesetzt werden? Wobei muss ich aufpassen? Die Erkenntnisse werden dann in einem Video zusammengefasst, welches wiederum anderen Schüler*innen als Wissensquelle dienen kann.

Was würdest du anderen Forschenden raten, die überlegen, auch an I’m a Scientist teilzunehmen? 

Schnell schreiben lernen und die eigene Kurzvorstellung bereits vorzuschreiben. Doch am meisten würde ich empfehlen, viele Vergleiche zu verwenden und das Gesagte möglichst für Kinder begreiflich zu erläutern.

Gab es eine Frage in den Chats oder auf der Webseite, die dich noch länger beschäftigt oder beeindruckt hat? Und wenn ja, wieso?

Eine Frage über Transhumanismus hat mich am meisten überrascht, da ich mit diesem Thema tatsächlich nicht gerechnet hätte. Die Frage war sehr komplex gestellt und zeigte einiges an Vorwissen. Es war die einzige Frage, bei der ich kurz innehalten musste, um meine eigenen Gedanken zu sammeln. Vor allem in Hinblick darauf, dass es schwierig war zu dieser Frage eine kurze Antwort zu finden, die nicht den ganzen Rahmen des Live-Chats sprengen könnte.

Josephine D’Ippolito ist Doktorandin an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Schon während ihres Studiums, welches sie ebenfalls an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg absolvierte, arbeitete sie als Werksstudentin für das Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF Magdeburg und konnte dort ihre neugierige Nase in die angewandte Forschung stecken. In ihrem Promotionsvorhaben untersucht sie kulturelle Codes und Bias in der Darstellung von Künstlichen Intelligenzen in fiktiver Literatur und Film und geht dabei auf Relationen und Dependenz zwischen Fiktion und Menschen ein. Zudem ist sie als kommunale Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Schöningen bestrebt, allen Geschlechtern die gleichberechtigte Teilhabe an der digitalen Lebens- und Arbeitswelt zu ermöglichen.

Zu Josephines Profil bei I’m a Scientist

Posted on Mai 11, 2023 by modleya in News. Markiert , , , . Kommentieren

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